Schonende Restaurierung von Oldtimern

Einen Oldtimer fahren ist wie eine Geschichtsstunde auf Rädern. Die Fahrzeuge bringen sowohl dem Fahrer als auch Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern das Gefühl und die Technik vergangener Zeiten nahe. Um das zu erreichen, müssen Aussehen und Technik der Klassiker und Veteranen möglichst dicht am Original sein. Hierzu haben sich unterschiedliche Techniken und Herangehensweisen bewährt.

Zunächst muss zwischen der Restauration und dem Neuaufbau eines Fahrzeugs unterschieden werden. Eine Restauration kommt in Frage, wenn die wesentliche Teile von Rahmen und Karosserie, die Innenausstattung und der Motor erhalten sind. Dann gilt es, die verschlissenen Teile entweder zu beschaffen oder aufzuarbeiten. Hierbei geht viel Zeit in die Wiederherstellung von originaler Substanz. Auch wenn es nie wieder zu einer neuwertigen Herstellung des Fahrzeugs kommt, ist die Restaurierung bei Weitem die anspruchsvollere Variante des Aufbaus eines Oldtimers.

Aufarbeiten ist aufwendiger als Neuaufbau

Die Verfahren müssen den Werkstoffen angepasst sein, um möglichst viel von der originalen Substanz zu erhalten. Auch Lack, Polster, Glasteile und streng genommen Patina gelten als Originalsubstanz und sind im Verfahren der schonenden Restaurierung stets dem Ersatz oder der Neuanlage vorzuziehen. Das heißt auch, dass ein restauriertes Fahrzeug im Zweifelsfall nie wie ein frisch vom Band gerollter Wagen ausschaut, sondern durchaus Gebrauchs- und Verschleißspuren aufweist, die sich dann auf die Zustandsnote auswirken.

Gänzlich anders sieht dies beim Neuaufbau aus. Hierbei werden die Teile des Fahrzeuges durch Nachbauten ersetzt. Zwar gilt auch bei dieser Variante, dass brauchbare Originalteile möglichst erhalten werden müssen und der Wagen hochwertiger ist, um so mehr originale Substanz an ihm verbleibt. Dennoch dürfen dabei von der Sache her werksneue Teile verwendet werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Teile entweder nach den originalen Unterlagen und Mustern hergestellt werden oder mindestens in Form, Farbe, Werkstoff und Aussehen zeitgenössisch sind.

Beide Varianten der Aufarbeitung sind mit sehr viel Arbeitszeit und entsprechenden Kosten verbunden. Viele der Arbeiten – vor allem an Antriebsgruppe, Bremsen und Motor – sollten in Eigenleistung nur unter Anleitung oder gleich vom Fachmann erbracht werden.